[INTERVIEW] ~ Tina Köpke

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Heute kommt ein Autoreninterview zu Tina Köpke und ihre Buchserie Royal Me. Ich hab ihr ein paar Fragen zum Thema Buchserie und ihren Schreiballtag gestellt! Ich wünsche euch viel Freude beim Interview 🙂

 
Tina Köpke

1. Stell dich doch kurz vor
Ahoi! Ich bin Tina, 27 Jahre alt, und wenn ich nicht dem Coverdesign nachgehe, schreibe ich. Im Dezember 2016 habe ich mein Serial „Royal Me“ im Selfpublishing herausgebracht und damit den großen Schritt in die Öffentlichkeit gewagt.

2. Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Puh, eine gute Frage! Ich schreibe schon so lange, dass ich mich an den genauen Auslöser gar nicht mehr so richtig erinnern kann. Vielleicht war es meine Tante, die mich dazu animiert hat. Im Kinderalter habe ich sie wie eine große Schwester angehimmelt, und da sie selber schrieb, könnte ich mir vorstellen, dass es so ein ‚Ich will auch so cool sein!‘-Effekt war.

Wer hätte ahnen können, dass das so ausarten würde?

3. Wie kamst du darauf schließlich eine Serie zu schreiben?
Da ist meine liebe Kollegin Verena V. Biernacki schuld! Damals erzählte ich ihr von meiner Idee. Sie arbeitete zu dem Zeitpunkt selber an einem Serien-Projekt, und nachdem Verena mir erst einmal erklärt hatte, wie so etwas funktionierte, war es das perfekte Konzept für „Royal Me“ und mich als alter TV-Serienjunkie.

4. Liest du selbst Serien?
Noch nicht. Ich habe hier allerdings das Hardcover von Nicole Böhms Seelenwächter-Reihe stehen, das ich unbedingt noch lesen möchte. Leider komme ich zwischen meiner Arbeit und den Schreibprojekten nicht dazu, viel zu lesen, daher dauert es immer ewig, bis mein ‚Regal Ungelesener Bücher‘ etwas abnimmt.

5. Worin siehst du die Vor- und Nachteile eines solchen Konzepts?
Die Vorteile sind eigentlich schnell zu erkennen: Leser wie auch Autoren können sich sehr viel länger und intensiver in der geschaffenen Welt aufhalten. Dadurch, dass man in Folgen/Episoden seine Geschichte erzählt, hat man mehr Zeit und Platz, zahlreiche Facetten zu beleuchten. Ich vergleiche hierbei gerne eine TV-Serie mit einem Kinofilm. Letztere sind immer sehr begrenzt und Folgeteile erscheinen in der Regel alle zwei bis drei Jahre. Ähnlich ist es bei einem normalen Buch einer Reihe auch.

Hinzu kommen der Aufbau einer treuen Leserschaft (die auf jede neue Folge bzw. Episode hinfiebert), die Möglichkeit, in kurzen Abständen kontinuierlich zu veröffentlichen (bleibt die Qualität gut, kann dies auch zu steigenden Einnahmen führen) und man entwickelt irgendwann eine Art Arbeitsroutine.

Nachteile zeigen sich oft erst nach der ersten Veröffentlichung. Zum einen haben noch sehr viele (aus Unwissenheit) Vorurteile gegenüber dem Format. Da heißt es gerne, dass die Qualität in so kurzer Zeit nicht gut sein kann oder man die Leser abzocken möchte. Dass der zeitliche Aufwand und entsprechende Kosten (Lektorat/Korrektorat, ein Coverdesign) aber bei JEDEM Buch anfallen, verlieren manche aus den Augen.

Ebenfalls darf man den Zeitdruck nicht unterschätzen. Leser erwarten, dass man zeitnah Folgeteile liefert, weil sie eben kürzer sind, als ‚normal dicke Bücher‘. Gleichzeitig fehlt einem als Autor dann auch die Zeit, andere Projekte zu realisieren. Gerade das war der Punkt, der mir sehr zu schaffen gemacht hat.

6. Wie gehst du dabei vor, wenn du deine Serie schreibst? Weißt du direkt, wie viele Folgen eine Staffel hat und was darin passiert?
Ich plotte in der Regel, nur um auf halber Strecke alles über den Haufen zu werfen, weil meine Figuren sowieso das machen, was sie wollen. So wurden aus geplanten fünf „Royal Me“-Episoden am Ende vier. Allerdings war das auch gut so, ich wollte die erste Staffel nicht unnötig strecken und die Geschehnisse langweilig werden lassen. Beim Schreiben gab es aber konstante Eckpunkte – vornehmlich die Hauptplots einer jeden Episode (Maskenball, Geburtstagsfeier usw.). Wie die Charaktere da jedoch hinkommen, habe ich stellenweise komplett ihnen überlassen. Auf diese Weise bleibt es auch für mich als Autorin spannend.

7. Wie oft und wie viel schreibst du?
Ich habe das Glück, als Selbstständige meinen Alltag selber gestalten zu dürfen. In der Regel versuche ich, unter der Woche vormittags (wenn der Hund schläft und der Mann arbeiten ist) circa zweitausend bis dreitausend Wörter zu schreiben – und das eben täglich. Klappt nicht immer, aber meistens. Manchmal werden es deutlich mehr Wörter, manchmal weniger. Ich fordere mich gerne dann auch selber heraus. „Hey, komm, die Woche hat noch vier Tage – lass uns zehntausend Wörter schreiben!“ – Challenge accepted!

8. Wie motivierst du dich immer wieder zum Schreiben?
Indem ich mir meine Ziele vor Augen halte. Seien es kleine Pakete – eine tägliche Wortmenge zum Beispiel – oder größere wie eines Tages vom Schreiben leben zu können. Je kleiner so ein Ziel ist, desto besser kann ich es erreichen, was mir am Ende eines Tages ein gutes Gefühl gibt, da ich wieder einen Schritt näher an meinem Traum bin. Klar, auch ich habe Phasen, in denen meine Muse sich verkrümelt. Dann nehme ich mir bewusst mal zwei, drei Tage frei, um die Batterien aufzuladen. Wenn ich dann immer noch nicht motiviert bin, muss ich die Arschbacken zusammenkneifen und mich zwingen. Liebevolle Strenge hilft irgendwann immer.

9. Hast du Tipps für Autoren, die selbst gerne eine Serie schreiben würden?
Am allerliebsten würde ich sagen: Überlegt es euch gut! Es klingt so einfach, aber es kostet viele Nerven, ist stressig und muss wirklich gut durchdacht sein. Gerade für ‚nebenbei‘ ist es das falsche Konzept. Wer aber die Mittel (= Zeit und Geld) zur Verfügung hat, sollte es probieren. Am Ende muss die Geschichte zum Format passen, und wenn das alles stimmig ist, lasst euch nicht aufhalten. Deutschland wird nur offener für Serials, wenn es mehr davon auf dem Markt gibt.

10. Was ist dein Ziel für die Zukunft, was dein Autorensein betrifft?
Die Frage aller Fragen. Im Grunde möchte ich, wie jeder Autor, eines Tages von meiner Arbeit leben können. Dafür wäre eine Agentur sicherlich toll, die alle meine Schnapsideen unterstützt und an die großen Verlage vermitteln kann. Gleichzeitig könnte ich mir auch sehr gut eine Zukunft als Hybridautorin vorstellen – also sowohl als Selfpublisherin als auch Verlagsautorin. Zum Glück leben wir in einer Zeit, in der wir so viele Optionen haben, dass man sich nicht sofort für DEN EINEN Weg entscheiden muss.

Mehr über Tina und ihre Bücher erfahrt ihr mit einem Klick auf das Bild 😉 

 

 

2 Antworten

  1. Mikka Liest

    Huhu!

    Ein sehr schönes, interessantes Interview! Ich muss zugeben, dass "Royal Me" nicht so mein Genre ist, aber das Format Serial mag ich sehr gerne!

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

    • Juliana

      Oh, danke für's verlinken und das mit der Kreuzfahrt ist ja eine richtig coole Idee 😀 <3 Freut mich, wenn dir das Format Serial gefällt und du vll. trotzdem etwas aus dem Interview mitnehmen konntest 🙂

      Abenteuerliche Grüße, Lia

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