Autorengedanken

[Autorengedanken] ~ Eine Idee…

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Autorengedanken

Sicherlich wundert ihr euch über den Titel, aber ich wollte nicht sofort das Wort in den Mund nehmen, worum sich meine Gedanken gerade drehen. Bis auf einen Facebookpost, den ich auf meiner Seite veröffentlicht habe, habe ich mich seit dem aus dem Thema herausgehalten, aber da dies so langsam überhandnimmt, muss ich nun doch meine Meinung dazu sagen, denn ich möchte meine Gedanken mit euch teilen.

Eine Idee ist wie der Samen der Phantasie, welcher gepflanzt werden muss. Um den man sich kümmern muss. Man gießt ihn, schaut, dass er genug Sonne bekommt und natürlich frische Luft. Viele Aspekte muss man beachten und berücksichtigen, wenn man möchte, dass daraus einmal ein Sprössling wird und noch viel mehr, wenn daraus ein Baum werden soll. Ein Baum mit unzähligen Blättern daran. Die Früchte, die an diesem Baum wachsen, sind die eigenen. Man kann sie kosten ohne, dass man Angst haben muss, vergiftet zu werden oder etwas Schädliches zu essen. Es ist etwas Kostbares, Wundervolles und Reines. Was mit unglaublich viel Schweiß, Tränen und Liebe erarbeitet wurde.

So sollte man eine Idee sehen und nicht als etwas, an dem sich jeder bedienen darf. Man darf nicht einfach über den Gartenzaun klettern und sich statt eines Apfels (was auch nicht in Ordnung ist) gleich den ganzen Baum nehmen und in seinen Garten pflanzen, nur weil er viel schöner, größer und besser als der eigene erscheint!

Ich denke, ihr wisst schon längst, worauf ich hinaus will. Es geht darum, dass nun innerhalb kürzester Zeit, der vierte…ja ihr habt richtig gelesen…der VIERTE Plagiatsfall aufgedeckt wurde. Der Erste, welcher mir zu Ohren kam, war dass eine Autorin zwei Bücher, zu Schreibübungen abgeschrieben, diese nach über 30 Jahren angeblich wieder gefunden und sie für ihre eigenen gehalten hatte. Bei aller Liebe, aber nein, dass glaube ich nicht. In jeder meiner Geschichten steckt so viel Herz und Seele, wie könnte ich vergessen, dass es meine eigene war? Wie könnte ich eine andere Geschichte für meine eigene halten? Kenne ich mich nicht gut genug, um zu wissen, wie ich schreibe? Mit welchen Charakteren ich Hand in Hand die Buchstaben entlang gegangen bin? Das wäre ja so, als würde ich mein Kind, welches ich jahrelang aufgezogen haben, verleugnen oder nicht wieder erkennen. (Vor allem, weil es vor 30 Jahren nicht einmal USB-Sticks gab, aber das ist eine andere Geschichte.) Und dies passierte der Autorin nicht nur einmal, sondern zweimal!!!

Kurz darauf folgte die “Beichte” einer weitern Autorin, die eine Idee ihrer besten Freundin als ihre eigene ausgegeben hat. (An diesem Punkt frage ich mich wirklich, wie tief die Menschheit bereits gesunken ist, denn wer solche Freunde hat, der braucht wahrlich keine Feinde mehr!) Ich bin wirklich sprachlos, wenn ich nicht einmal mehr meiner Freundin im Vertrauen erzählen kann, welche Ideen in meinem Kopf herumspuken, ohne dabei ständig Angst haben zu müssen, dass sie mir die Ideen “wegnehmen” könnte oder eben als ihre eigene ausgeben könnte. Dann dürfte ich vermutlich gar nicht mehr der Mund öffnen, denn wo soll das denn noch enden?

Tja und in den letzten beiden Tagen, kamen zwei Plagiatsfälle auf, die die Ideen von Mangas hatten und sich wörtliche Passage daraus entnommen haben. Es gibt vielleicht nicht so viele Mangaleser, die auch Romane lesen, aber ich bin einer dieser Menschen und ich habe nun auch schon genug Aufschreie in den sozialen Netzwerken gesehen, die dies ebenfalls tun. Ich habe hier über 120 Mangas stehen und trotzdem über 400 Bücher im Regal. Ein kurzer Abstecher, wieso ich Mangas lese. Ich liebe Bücher, sie regen die Fantasie an und man kann mit ihnen träumen. Durch meine Kindheit geprägt bin ich aber auch mit den früheren Animeserien, die auf RTL2 liefen, ebenfalls aufgewachsen (Dragonball Z, One Piece, Pokemon, Digimon). Jeden Tag nach der Schule habe ich meine Serie geschaut. Zum heutigen TV-Programm ein ganz klarer Verlust meines Erachtens! Dagegen waren diese Sendungen tatsächlich pädagogisch wertvoll, weil man daraus lernen konnte, das Mut, Freundschaft, der Wille zu kämpfen so viel mehr im Leben bedeuten, als Gewalt, Sex und Alkohol. Nun, vor ein paar Jahren, habe ich dann auch Blut geleckt, was die Mangas betraf. Und ich muss sagen, so ein 180 Seiten Manga mit vielen Bildern und nicht so viel Text, lässt sich wesentlich besser in meinen Alltag einbauen als ein 300-500 Seiten Buch xD Da ich mich mit dem Thema Manga und Anime schon eine Weile beschäftige weiß ich, welche Arbeit dahinter steckt. Natürlich erscheinen einem 180 Seiten nicht viel, aber oft erscheinen diese Reihen mit meist von 5 Bänden Plus, oft 10 und bei ganz großen sogar mehr als 70 Bänden xD Und ich möchte nicht wissen, wie lange es dauert so einen Manga zu zeichnen UND sich die Story & Charaktere dazu auszudenken 🙂 Es ist genauso viel Arbeit, wie ein Buch mit 500 Seiten zu schreiben und deshalb finde ich es auch hier, wirklich eine Unverschämtheit, sich an den Ideen anderer zu bereichern. Sei es nun von Autoren oder von Mangakas. Eine fremde Idee bleibt genau das, was sie ist. FREMD!

Man hat es nicht selbst erschaffen, nicht mit den Charakteren gelebt, geliebt und geweint. Gerade jetzt, wo ich so intensiv an BeastSoul schreibe, euch einen Einblick in meine Seele sozusagen gegeben habe, sprießen die Plagiate nur so aus dem Boden. Mir als Autor macht das Angst. Ich mag nicht mehr lesen, weil ich Angst habe, eine ähnliche Formulierung zu haben. Ich mag nicht mehr schreiben, weil ich Angst habe, dass es nicht neu genug ist und viele es als Abklatsch sehen können. Ich mag mich nicht mehr austauschen, weil ich Angst habe, das man meine Idee als seine eigene ausgeben könnte. Es gibt so viele Dinge, vor denen ich am liebsten schreiend davon laufen würde, mir die Decke über den Kopf ziehen möchte und sagen, tut mir leid Welt, aber ich bin gerade nicht Zuhause.

An jeden Einzelnen da draußen, ich hoffe, ihr denkt auch an die anderen Menschen, wenn ihr vorhabt, eine Idee, die nicht eure ist, als eure auszugeben! Es schadet nicht nur der Person immens, von deren Original kopiert wurde. Es ist auch furchtbar für alle anderen, für alle Autoren, Erfinder, Entwickler, Künstler und sonst noch wem! Der Beruf wird verhöhnt und man glaubt keinem mehr. Wollen wir tatsächlich so eine Welt? Wollen wir eine Welt, in der wir nichts sagen, aus Angst, der Falsche könnte es hören? Eine Welt, aus Lügen und Intrigen? Nein danke, darauf kann ich gut verzichten, denn #ichbinmeineigenegeschichte!

Seid mutig und#schreibteureeigenegeschichte! Denn nichts ist so schön, als etwas selbst zu erschaffen, auf das man wirklich stolz sein kann und zu wissen, das habe ich gemacht und niemand sonst!

Eure emotionsgeladene Juliana <3

4 Antworten

  1. Denise

    Mach dich nicht verrückt 🙂 Ich kenne das Problem mit der Angst vorm Schreiben sehr gut aus dem wissenschaftlichen Bereich. Bei jeder Arbeit sitz ich auch da und habe Angst, dass ich vielleicht eine Idee im Kopf habe die ich aufgeschnappt habe und die gar nicht meine ist oder das Jemand anderes die selbe Idee hatte wie ich…aber ich denke, wenn man sich nichts zu Schulden kommen lässt…dann brauch man auch keine Angst haben. Denn natürlich gibt es Dinge, die sich ähneln…komisch wird es nur wenn sie gleich sind.

    LG Denise

    • Juliana

      Hallo Denise,

      danke für deinen Gedanken und stimmt, da muss ich dir recht geben. Eigentlich denke ich auch immer: Ich kann das Rad nicht neu erfinden…und deshalb hoffe ich, das man einfach merkt, was wirklich abgeschrieben wurde und was sich vielleicht nur in der Struktur ähnelt, aber dennoch anders ist 🙂 Bücher und Geschichten haben ja doch recht oft denselben Aufbau 🙂

      LG Juliana

    • Juliana

      Liebe Jenny,
      vielen Dank und ich bin froh, dass ich nicht die Einzige bin, die diese Gedanken hat 🙂

      LG Juliana

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